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RSI trifft GS1: Re-Use im Fokus beim Excellence Day 2025

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RSI Excellence Day 2025

Wie gelingt der Wandel von linearen zu zirkulären Prozessen – insbesondere in der ressourcenintensiven Baubranche? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer aktuellen RSI-Reportage des Formats Il Quotidiano - Attualità della Svizzera italiana zum Thema Re-Use, die verschiedene Perspektiven auf die Kreislaufwirtschaft beleuchtet. Eine Station der Sendung: der GS1 Excellence Day 2025, wo Expertinnen und Experten über Standards, digitale Infrastrukturen und konkrete Praxisbeispiele diskutierten.

Der Wieder- und Weiterverwendung von Baumaterialien kommt eine zentrale Bedeutung zu, um Emissionen und Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Doch der Weg dorthin ist anspruchsvoll. Gerade aufgrund komplexer und undurchsichtiger Lieferketten. Genau hier setzen globale Standards an.

Unser Director Industry Engagement Bruno Kiser erklärt im Interview, warum offene Standards und interoperable Daten entscheidend für funktionierende Re-Use-Systeme sind: «Mit Standorten weltweit haben wir Zugang zu einem riesigen Kompetenznetzwerk. So können wir die besten Methoden und Technologien identifizieren, um Prozesse zu digitalisieren, den Datenaustausch zu fördern und Unternehmen gezielt zu unterstützen.»

Wie diese Ansätze in der Praxis aussehen können, zeigt ein zentrales Beispiel aus der Reportage: In Bern wird eine alte Beachvolley-Halle sorgfältig rückgebaut, um Bauteile – etwa aus Stahl – für ein neues Projekt in einer Tessiner Gemeinde wiederzuverwenden.

Am Excellence Day 2025 diskutierten Expertinnen und Experten, darunter Alberto Cerri von öbu, wie die Integration von Standards in verschiedene Arbeitsprozesse, etwa im Bauwesen, das Recycling von Materialien fördern kann. Damit zirkuläre Bauprojekte überhaupt möglich werden, braucht es gegenseitiges Vertrauen, den professionellen Austausch relevanter Informationen sowie eine strukturierte Logistik, die den Rückbau, die Lagerung und die Wiederverwendung von Bauteilen effizient ermöglicht.

Auch Clara Blum vom Lehrstuhl für Circular Engineering for Architecture der ETH Zürich unterstrich die Chancen, die durch die Integration von GS1-Standards in Planungs- und Bauprozesse entstehen. Solche Standards könnten nicht nur die Transparenz entlang der Lieferkette erhöhen, sondern auch die Wiederverwendbarkeit von Materialien fördern.

Der GS1 Excellence Day 2025 machte deutlich: Der Weg zur Kreislaufwirtschaft führt über Zusammenarbeit, gemeinsame digitale Standards und die Bereitschaft, bestehende Prozesse neu zu denken. Solche Plattformen sind essenziell, um Wissen zu teilen, Netzwerke zu stärken und den Wandel zu nachhaltigem Wirtschaften aktiv voranzutreiben.
 

Hier geht es zum RSI-Beitrag vom 16. Juni 2025.

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