Ein Produktpass voller digitaler Möglichkeiten
Im Wesentlichen handelt es sich beim digitalen Produktpass um einen digitalen Datensatz, der über einen 2D-Code abgerufen werden kann. Dieser Code wird auf jedem Produkt angebracht und ermöglicht es den Konsumenten, Herstellern und anderen Akteuren entlang der Lieferkette, auf eine Vielzahl von wichtigen Informationen zuzugreifen. Die Daten reichen von Angaben zum CO2-Fussabdruck und zur Herkunft von Materialien bis hin zu Details zu giftigen Inhaltsstoffen, Recyclingmöglichkeiten und zur Reparaturfähigkeit des Produkts.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des digitalen Produktpass ist, dass er die Konsumenten in die Lage versetzt, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen. Verbraucher können so gezielt Produkte auswählen, die ihren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen, und Unternehmen werden motiviert, umweltfreundlichere Produkte und Produktionsmethoden zu entwickeln. Gleichzeitig stärkt der digitale Produktpass das Vertrauen der Kunden in Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen und ihre Produkte transparenter gestalten.
Der digitale Produktpass bereits im Einsatz: der Batteriepass
Ein konkretes Beispiel für die Anwendung des digitalen Produktpasses ist der Batteriepass, der seit Juli 2023 Teil der neuen EU-Verordnung zu Batterien ist. Dieser Pass erlaubt es, sämtliche Informationen zum Lebenszyklus von Batterien nachzuvollziehen – vom Rohmaterial über die Herstellung bis hin zum Recycling. Der Batteriepass ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft, da er hilft, die Herkunft der für die Batterieproduktion verwendeten Materialien zu verfolgen und deren umweltfreundliche Entsorgung zu gewährleisten.
Mit dem Batteriepass können Konsumenten sicherstellen, dass die Batterien, die sie kaufen, nachhaltig produziert wurden und am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden können. Dieses Prinzip wird in Zukunft auch auf andere Produktkategorien ausgeweitet, was den digitalen Produktpass zu einem zentralen Bestandteil der europäischen Nachhaltigkeitsstrategie macht.
GS1 für eine nachhaltige Zukunft
Obwohl der digitale Produktpass bereits in vielen Bereichen erste Erfolge erzielt hat, bleibt der Weg zur vollständigen Implementierung eine Herausforderung. Eine erfolgreiche Umsetzung setzt voraus, dass Daten weltweit einheitlich erfasst, gespeichert und über standardisierte Systeme ausgetauscht werden können. Hierbei nimmt die Organisation GS1 eine zentrale Rolle ein. Als führender Anbieter von Standards für die Identifikation, Erfassung und Nutzung von Daten entlang der gesamten Lieferkette trägt GS1 massgeblich dazu bei, den Austausch von Informationen zu vereinheitlichen und die Grundlage für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schaffen.
Für die Umsetzung des digitalen Produktpasses bieten GS1 Standards wie der 2D-Code in Kombination mit einem GS1 Digital Link das zielführende Umsetzungspotenzial. Übergreifend ist die Einhaltung eines europaweiten Standards für den digitalen Produktpass und eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und internationalen Organisationen unerlässlich. Diese Zusammenarbeit wird nicht nur den grünen Wandel in der Industrie vorantreiben, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen auf dem globalen Markt stärken.
Eine nachhaltige und transparente Zukunft liegt in unserer Verantwortung. Sicher gibt es viele Herausforderungen, die gemeistert werde müssen, auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft. Der digitale Produktpass ist hierbei ein entscheidender Erfolgsbaustein – für Unternehmen und Konsumenten.
Hier erfahren Sie mehr über den digitalen Produktpass, basierend auf GS1 Standards.