Am 16. April 2025 hat die Europäische Kommission den Arbeitsplan 2025–2030 zur neuen Ökodesign-Verordnung und der Energy Labelling Regulation vorgestellt. Ziel ist es, den Übergang zu nachhaltigen, kreislauffähigen und energieeffizienten Produkten in Europa weiter zu beschleunigen.
Im Mittelpunkt des neuen Arbeitsplans stehen die Produktgruppen Stahl und Aluminium, Textilien (mit Fokus auf Bekleidung), Möbel, Reifen sowie Matratzen. Diese wurden gezielt ausgewählt, weil sie ein besonders hohes Potenzial bieten, die Ziele der Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Zum anderen energieverbrauchsrelevante Produkte (ErP), wie etwa Haushaltsgeräte oder Displays. Für diese Produkte erfolgt die Einführung neuer Anforderungen schrittweise ab 2026, im Rahmen der bestehenden Ökodesign-Verordnung. Anders als bei anderen Produktgruppen ist für ErP in der Regel kein digitaler Produktpass vorgesehen, sondern das bereits heute etablierte Energie-Label, das über das European Product Registry for Energy Labelling (EPREL) bereitgestellt wird.
Die Umsetzung der neuen Ökodesign- und Energiekennzeichnungsanforderungen erfolgt künftig schrittweise durch delegierte Rechtsakte – auf Produkt- oder Produktgruppenebene. Grundlage sind umfassende Vorbereitungsstudien, Folgenabschätzungen sowie eine enge Einbindung von Stakeholdern über das neu geschaffene Ecodesign Forum. So wird sichergestellt, dass die neuen Regelungen praxisnah und effizient gestaltet werden.
Ein zentrales Instrument zur Erfüllung der neuen Anforderungen ist der digitale Produktpass (DPP). Er ermöglicht es, strukturierte Informationen wie CO₂-Fussabdruck, Reparierbarkeit oder Recyclingfähigkeit über einen Datenträger wie dem QR-Code mit GS1 Digital Link bereitzustellen. Damit werden Transparenz und Vertrauen entlang der gesamten Lieferkette gestärkt und der Weg zu einer zirkulären Wirtschaft geebnet.
Die rechtliche Grundlage für diese Entwicklungen bildet die im Juli 2024 verabschiedete neue Ökodesign-Verordnung (engl. Ecodesign for Sustainable Products Regulation; ESPR). Sie baut auf der bestehenden Ökodesign-Verordnung auf und verfolgt das Ziel, die Nachhaltigkeit von Produkten systematisch zu verbessern. Gleichzeitig sollen der Binnenmarkt sowie die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der europäischen Wirtschaft gestärkt werden.
GS1 Switzerland unterstützt Unternehmen aktiv bei der Einführung des digitalen Produktpasses: Mit offenen Standards und umfassender Expertise schaffen wir die Basis, damit Unternehmen die neuen Anforderungen effizient und zukunftssicher umsetzen können.
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