Stiftung Gebäudepass Schweiz

Kreislaufwirtschaft Technische Industrien
Gründungsversammlung Stiftung Gebäudepass

An der Gründungsversammlung bei GS1 Switzerland konnte mit der neutralen, nicht gewinnorientierten Stiftung Gebäudepass Schweiz der Grundstein für nachhaltige Immobilien gelegt werden. Ziel der neuen Stiftung ist es, die ökologische Gesamtsicht von Schweizer Immobilien zu stärken und bereits heute die Grundlage für eine künftige Vergleichbarkeit der in Gebäuden gebundenen grauen Energie zu schaffen. Getragen wird die Stiftung von namhaften Organisationen der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft.

Warum braucht es einen Gebäudepass?

Beim Bau oder Betrieb einer Immobilie müssen sich Eigentümer:innen, Investor:innen oder Bauherrschaften heute oft mit lückenhaften Informationen zufriedengeben. Übergabedokumente bestehen nicht selten aus gedruckten Plänen und Betriebsanleitungen, die nach wenigen Jahren nicht mehr auffindbar, unleserlich oder nicht mehr aktuell sind. Als Folge dessen fehlen Informationen zu Wartung und Service-Intervallen im laufenden Betrieb. Vor Umbauten oder am Ende der Nutzungsdauer ist unklar, welche Bauteile wiederverwendet oder recycelt werden können. Insgesamt fehlt ein verlässlicher Ausweis über die im Gebäude gebundene, sogenannte graue Energie (CO2) – obwohl genau diese Kennzahl für die künftige Vergleichbarkeit von Gebäuden zentral ist. Hier setzt die Stiftung Gebäudepass Schweiz an.

 

Der digitale Ausweis für Immobilien

Die Stiftung Gebäudepass Schweiz entwickelt und vertreibt den Gebäudepass für die Schweiz.

Der Gebäudepass ist der umfassende digitale Ausweis einer Immobilie. Er ermöglicht es, alle verfügbaren Daten zu verbauten Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – sowohl bei Neubauten als auch im Bestand – systematisch zu erfassen und zu pflegen.

Dabei setzt der Gebäudepass auf:

  • globale, offene GS1 Standards,

  • eine offene Datenplattform und

  • einen standardisierten, strukturierten Datenaustausch.

Der Gebäudepass schafft Transparenz, erhöht die Investitionssicherheit und unterstützt eine nachhaltige Bewirtschaftung von Immobilienportfolios.

 

Regulatorischer Rückenwind

Eine wichtige Grundlage für die Erfassung der verbauten Produkte bilden aktuelle europäische Regulierungen, insbesondere:

  • die ab 2027 in Kraft tretende EU-Ökodesignverordnung (ESPR)

  • die revidierte Bauprodukteverordnung (rev CPR)

  • die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Diese Regelwerke fördern die Kennzeichnung von Bauprodukten mit einem Digitalen Produktpass (DPP) und die Stärkung der Kontrolle von Datennutzer:innen über ihre eigenen Daten.

Der Gebäudepass Schweiz knüpft an diese Entwicklungen an und schafft einen praxisnahen Rahmen für die Schweiz.

 

Trägerschaft: Breite Verankerung in Bau und Immobilien

Das Stiftungskapital wird von mehreren renommierten Organisationen der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft getragen:

  • Amberg Loglay / Post Baulogistik AG

  • BSS Architekten

  • European Construction Advisory Services (ECAS)

  • Halter AG

  • HGC Handel AG

  • Niederer, Kraft & Frey

  • Schindler Aufzüge AG

  • Schweizerische Südostbahn AG

  • GS1 Switzerland

Mit dem Verein Real Estate Meta Rating and Monitoring on Sustainability (REMMS) verfügt die Stiftung zudem über einen starken Partner im Bereich Erfassung und Monitoring nachhaltiger Gebäudeportfolios in Bezug auf graue Energie in der Schweiz.

 

Mitstifter:innen gesucht

Der Kreis der Stifterorganisationen kann jederzeit erweitert werden. Interessierte Unternehmen und Institutionen aus der Bau-, Immobilien- oder Finanzbranche sind eingeladen, sich zu engagieren und die Weiterentwicklung des Gebäudepass Schweiz aktiv mitzugestalten.

Bei Interesse oder für weitere Informationen nehmen Sie gerne Kontakt auf. 

Hier erfahren Sie noch mehr über das Engagement von GS1 Switzerland in der Branche Technische Industrien.

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