Am 15. Oktober 2025 traf sich die Schweizer Medtech-Community in der BERNEXPO zur National Regulatory Conference von Swiss Medtech – der wichtigsten Fachtagung für regulatorische Themen im Medizinproduktebereich. Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Spitälern, Behörden und Verbänden diskutierten über aktuelle Entwicklungen, künftige EU- und CH-Regulierungen sowie den Weg zu einer digitalisierten und vernetzten Gesundheitsversorgung.
Politische und regulatorische Bedeutung der Konferenz
Die National Regulatory Conference gilt als zentrales Forum für den Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Behörden. Im Fokus stehen Themen wie die Umsetzung der europäischen Medical Device Regulation (MDR), die nationale Harmonisierung über Swissdamed, und die internationale Anbindung an Datenbanken wie EUDAMED oder GUDID.
In Zeiten zunehmender regulatorischer Komplexität kommt der Datenqualität eine Schlüsselrolle zu: Nur wer verlässliche, standardisierte Produktinformationen bereitstellen kann, bleibt künftig compliant – und wettbewerbsfähig. Hier leistet GS1 Switzerland mit den globalen Standards und der Lösung firstbase einen entscheidenden Beitrag, um die Schweizer Medtech-Branche auf dem Weg in die digitale Zukunft zu begleiten.
GS1 Switzerland als Partner der digitalen Transformation
Mit dem Ziel, die Bedeutung strukturierter Produktdaten praxisnah aufzuzeigen, hostete GS1 Switzerland im Rahmen der Konferenz die Podiumsdiskussion zum Thema: „Data exchange with firstbase: Efficiency, trusted product data, and regulatory readiness“.
In ihrer Eröffnungsrede lud Andrea Schütz Frikart, Industry Engagement Manager Healthcare bei GS1 Switzerland, das Publikum ein, die aktuelle Situation kritisch zu betrachten:
„Imagine: It’s the year 2025 – we use artificial intelligence, make contactless payments, plan holidays with a click... and yet we still exchange product master data via Excel and PDF.“
Sie machte damit deutlich, wie gross der Handlungsbedarf bei der Digitalisierung von Produktstammdaten im Gesundheitswesen nach wie vor ist – und wie dringend effiziente, sichere und standardisierte Lösungen benötigt werden.
Ein Blick in die Praxis – Hirslanden und Medela im Gespräch
Die Podiumsdiskussion, moderiert von Domenic Schneider, Head of Distribution bei GS1 Switzerland, brachte zwei zentrale Perspektiven zusammen: die der Datenempfängerin – vertreten durch Anne-Kathrin Knaack, Head of Strategic Procurement Medical Devices der Hirslanden Gruppe – und die der Datensenderin – vertreten durch Janett Kientopp, Global Senior Regulatory Intelligence Manager bei Medela AG.
„No data – no product.“ – Die Spitalperspektive
Anne-Kathrin Knaack machte unmissverständlich klar, wie essenziell saubere, strukturierte Daten für die Spitäler heute sind:
„Ohne Daten können wir nicht bestellen, nicht empfangen, nicht implantieren und nicht abrechnen.“
Die Hirslanden Gruppe verwaltet über 100'000 aktive Artikel – jeden Monat kommen rund 300 neue hinzu. Fehlende oder unvollständige Produktdaten führen zu Verzögerungen, erhöhtem administrativem Aufwand und letztlich zu Risiken in der Patientenversorgung. Mit firstbase werde dieser Aufwand künftig drastisch reduziert: Datenpflege und -austausch laufen automatisiert, die Daten stehen in Echtzeit zur Verfügung. Damit können sich Fachpersonen wieder auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren – statt auf manuelle Nacharbeiten in Excel.
Effizienz und Vertrauen – Die Herstellerperspektive
Auch für Hersteller wie Medela AG bringt die Digitalisierung grundlegende Verbesserungen.
Janett Kientopp schilderte, wie aufwendig der Umgang mit dezentral gespeicherten Produktinformationen bislang war:
„Unsere Produktdaten lagen in verschiedenen Systemen und Dateien. Jede Anfrage bedeutete stundenlange manuelle Arbeit – und oft kam sie mehrfach zurück, weil etwas fehlte.“
Mit der Einführung von firstbase habe Medela die Basis für einen zentralen, zuverlässigen Datenpool geschaffen. Publizierte Produktinformationen sind validiert, jederzeit aktuell und können in Echtzeit mit den Partnern geteilt werden. Die Folge: Effizienzgewinne, geringere Fehlerquoten – und mehr Vertrauen in die Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette.
Regulatorische Readiness und Patientensicherheit
Ein weiterer zentraler Aspekt der Diskussion war die Verknüpfung von Datenqualität und Patientensicherheit. Durch die Integration von UDI-Daten (Unique Device Identification) und die Anbindung an regulatorische Datenbanken wie EUDAMED oder künftig Swissdamed wird die Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten verbessert.
„Patientensicherheit beginnt mit verlässlichen, nachvollziehbaren Produktdaten - firstbase schliesst die letzte Lücke zwischen Hersteller und Patient und ermöglicht eine durchgängige digitale Kette vom Lieferanten bis ans Patientenbett.“
Medela hat bereits erfolgreich erste Datensätze aus firstbase in die EUDAMED-Testumgebung übermittelt – ein Meilenstein auf dem Weg zur automatisierten, regulatorisch konformen Datenübertragung.
Zusammenarbeit ist der Schlüssel
Die Podiumsdiskussion zeigte, dass die digitale Transformation des Gesundheitswesens nur im Zusammenspiel aller Akteure gelingt: Industrie, Spitäler, Regulatoren und Standardisierungsorganisationen müssen gemeinsam handeln, um Effizienz, Compliance und Patientensicherheit zu gewährleisten.
GS1 Switzerland dankt Swiss Medtech, insbesondere Daniel Delfosse, für die Partnerschaft und die Möglichkeit, im Rahmen der Podiumsdiskussion das Thema digitale Transformation aktiv mitzugestalten.
Ein besonderer Dank gilt den Podiumsteilnehmerinnen Anne-Kathrin Knaack (Hirslanden) und Janett Kientopp (Medela AG) für ihre wertvollen Einblicke und die Offenheit, konkrete Herausforderungen und Lösungsansätze zu teilen.
Panel Präsentation firstbase an der National Regulatory Conference 2025.
Mehr erfahren: Swiss Medtech x firstbase Webinare
Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, ist herzlich eingeladen, an einem der kommenden Swiss Medtech Webinare teilzunehmen (Anmeldung demnächst möglich):
18. November 2025 (Deutsch), 13:00 Uhr
02. Dezember 2025 (Französisch), 11:00 Uhr
firstbase, die Lösung für digitalen Datenaustausch und regulatorische Anforderungen.